Willkommen in Saudi-Arabien

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Offizieller Name: Königreich Saudi-Arabien
Hauptstadt: Riad (Ar Riyad)
Regierungsform: Islamische absolute Monarchie
Staatsoberhaupt: König
Verwaltung: 13 Provinzen mit 103 Governoraten
Regierung: Einziges Regierungsgremium ist der vom König ernannte Nationale Konsultativrat mit 90 Mitgliedern, die alle 4 Jahre vom König ernannt werden
Fläche: 2.149.690 km²
Landesnatur: Im Kernraum Hochplateau, im O Arabisches Stufenland, im W Küstengebirge der Hochländer von Hedjas und Asir, im N Wüste An Nafud, im SO Wüste Rub al Khali, im SW die Schwemmlandebene der Tihamah am Roten Meer
Klima: Trockenheißes Wüstenklima
Höchster Punkt: Jabal Safda 3133 m
Einwohner: 20.899.000 (1999); 26.534.504 (geschätzt Juli 2012), davon 90% Araber, über 6 Millionen Ausländer, meist Gastarbeiter aus Nahost-Staaten und Asien, Europäer und Amerikaner als Techniker oder Führungskräfte
Bevölkerungsdichte: 10 Ew./km² (1999)
Stadtbevölkerung: 86% (1999)
Bevölkerung unter 15 Jahren: 40,5% (1999)
Analphabetenquote: 38% (1999)
Sprache: Hocharabisch (Amtssprache), daneben arabische Dialekte Nadschi, Hedschasi; Englisch als Handelssprache
Religion: Moslems 98% (überwiegend wahhabitische Sunniten)
Importgüter: Maschinen, Eisen, Stahl, Metallwaren, Fahrzeuge, tierische und pflanzliche Erzeugnisse, Nahrungsmittel
Exportgüter: Erdöl und -derivate, Datteln, Häute, Felle, Wolle



Das Land

Mehr als 26 Millionen Menschen leben in diesem Staat von der Größe Westeuropas, doch nur 1,8% seiner Fläche sind Kulturland. Der Rest ist Wüste, Halbwüste und verkarstetes Bergland. Extrem wie die Landschaft ist auch das Klima: die Sommer sind heiß, die Winter kalt, die Niederschlagsmengen gering.
Das Königreich Saudi-Arabien ist das konservativste Land der Region und das einzige der Welt, das mit "Saud" den Namen einer Familie trägt. Tief verankert im Islam mit seinen heiligen Städten Mekka (Mekkah) und Medina (Al Madinah) und abgesichert durch einen unerschöpflichen Öl-Ozean unter den Wüsten des Ostens herrscht die Familie Saud uneingeschränkt. Die saudischen Monarchen bezeichnen sich als "Hüter der beiden heiligen Stätten", ihre Königsherrschaft als die "Statthalterschaft Allahs".
Religion und Politik verschmelzen so zur Einheit. Mit Mekka, dem Geburtsort des Propheten Mohammed, verwalten die Sauds den spirituellen Mittelpunkt der arabischen und islamischen Welt. Jeder Moslem, wo er auch betet, verneigt sich gen Mekka. Und der "Haddsch", die Wallfahrt nach Mekka, zählt zu den fünf Grundpflichten jedes männlichen Moslems. Jährlich pilgern etwa zwei Millionen Wallfahrer nach Mekka, der mit 630.000 Einwohnern - nach der Hauptstadt Riad (Ar Riyad, rund 3 Millionen) - drittgrößten Stadt des Königreiches. Noch heute ist Mekka den "Ungläubigen" verschlossen.

Doch nicht nur aus religiösen Gründen pilgern unzählige Menschen zur "Wiege des Islam". Mehrere Millionen Menschen sind aus ganz materiellen Motiven ins Land gekommen. Denn die saudischen Ölprinzen waren nicht in der Lage, das "schwarze Gold" unter ihren Wüsten allein zu bergen. Und so holten sie Gastarbeiter.
Fast 30% der Bewohner des Königreiches haben heute keinen saudischen Pass. Die meisten Zuwanderer stammen aus Pakistan, Indien und südostasiatischen Ländern. Dazu kommen viele arabische Gastarbeiter - vor allem Jemeniten und Ägypter -, die auch im Bauwesen, auf Ölfeldern und im Dienstleistungsgewerbe arbeiten. Tätigkeiten, die hohes technisches Know-how erfordern, werden von den 100.000 "importierten" Nordamerikanern, Japanern und Europäern verrichtet.

Der märchenhafte Ölreichtum hat das ganze Land so tiefgreifend verändert wie kaum ein anderes. Waren die Saudis bis in die 1960er Jahre überwiegend Beduinen, so sind heute mehr als 80% der "Wüstensöhne" sesshaft. Vor allem in den 1970er Jahren ist der Urbanisierungsprozess mit ungeheuerlichem Tempo fortgeschritten.
Innerhalb von nur einer Generation haben die Saudis ihre Beduinenzelte abgebrochen und sind in oft futuristisch wirkende neue Städte gezogen. Und da in arabischen Ländern Nomaden- und Stadtkultur stets in dynamischem Wechselspiel stehen, thematisiert auch die Architektur diesen rasanten Wandel. Wie in einem Spiegel erscheint in der avantgardistischen Dachkonstruktion des König-Fahd-Stadions in Riad ein Kreis von 24 traditionell aufgeschlagenen Nomadenzelten. Städte wie Riad oder Jiddah, in kürzester Zeit um ein Vielfaches gewachsen, schmücken sich in oft gelungener Synthese von alter Tradition und neuer Technik mit Monumenten der Postmoderne. Freilich beherrscht auch in Saudi-Arabien auf weiten Strecken der Einheitsstil gesichtsloser Betonburgen den Blick.
Mag der Reichtum das Land äußerlich auch völlig verändert haben, an einem jedoch halten die Saudis unbeirrbar fest: am Wahhabismus, ihrer gestrengen, puritanischen Auslegung des Islam. Lange waren die wahhabitischen Saudis nicht sehr beliebt. Erst durch ihre Vorherrschaft in der Region wurde diese Glaubensrichtung in der sunnitischen Welt anerkannt. Das Festhalten am Wahhabismus gilt als wichtigster Garant für das Überleben der Monarchie.

Geboren wurde das heutige Saudi-Arabien im Oasengebiet des Najd im östlichen Teil der Halbinsel. Dort gingen im späten 18. Jahrhundert Mohammed Ibn Abd Al Wahhab (1720-1792) - Begründer des Wahhabismus - ein Bündnis mit Mohammed Ibn Saud (1735-1766), dem Patriarchen der kriegerischen Beduinensippe Saud, ein. Diese Verbindung von Koran und Kampf ist noch heute Motiv der Flagge des Königreichs: auf dem grünen Banner des Propheten unterstreicht ein Krummschwert das islamische Glaubensbekenntnis.

Die verschiedenen saudisch-wahhabitischen Reichsgründungen waren durch lange Phasen des Niedergangs unterbrochen. Im 20. Jahrhundert jedoch brachten die Saudis mit Abd Al Aziz III. Ibn Saud (1880-1953) den genialen Erneuerer des Staatswesens hervor. 1902 brachte er nach blutigen Kämpfen gegen die Najd-Sippe Radschid die Wüstenfestung Riad an sich. In der Folgezeit wusste Abd Al Aziz einerseits die einmalige Konstellation von internationaler und regionaler Politik geschickt zu nutzen und andererseits gelang es ihm, seinen wahhabitischen Kriegern aufgrund ihres fanatischen Glaubens den Nimbus der Unbesiegbarkeit zu verleihen. 1915 stieg er vom Provinzstatthalter zum Emir des Najd auf. 1921 erklärte er sich zum Sultan und 1926, nach der Eroberung des Hedjas (Al-Hijas) mit Mekka und Al Madinah (Medina), zum König. 1932 machte er sich zum König der neu gegründeten Monarchie Saudi-Arabien. Von 1982 bis 2005 regierte  König Fahd Ibn Abd Al Aziz (* 1922; † 1. August 2005) als fünfter Herrscher Saudi-Arabiens. Sofort nach Bekanntwerden seines Todes wurde sein Halbbruder, Kronprinz Abdullah (*August 1922 oder 23; †23.01.2015), zum König ernannt. Neuer Kronprinz wurde zunächst Sultan ibn Abd al-Aziz, der aber 2011 verstarb. Als auch dessen Nachfolger Naif verstarb, wurde 2012 Salman ibn Abd al-Aziz (*31.12.1935), ab 2011 Verteidigungsminister, neuer Kronprinz und mit dem Tod von Abdullah neues Oberhaupt des Staates. Als absolutistischer König und Premierminister ist er auch Oberbefehlshaber des saudischen Militärs.

Juli 2011: Panzer für Saudi-Arabien

»Deutsche Aufrüstung Saudi-Arabiens gegen innere Unruhen und den Iran
Hegemonialkampf am Golf

Von Hans Georg

Mit der geplanten Lieferung von 200 Kampfpanzern an Saudi-Arabien setzt die Bundesregierung ihre seit Jahren andauernde Aufrüstung der Diktaturen auf der Arabischen Halbinsel fort. Saudi-Arabien, das unter anderem Kriegsflieger ("Eurofighter") sowie Gefechtsstände aus deutsch-französischer Produktion bezieht, stand in der jüngsten Rangliste der Empfänger deutscher Rüstungsgüter - NATO-Staaten inklusive - auf Platz sechs. Die Vereinigten Arabischen Emirate erreichten dort zuletzt sogar Platz zwei - unmittelbar hinter den USA. Saudi-Arabien, das bereits seit Jahrzehnten das deutsche Sturmgewehr G3 in Lizenz produzieren kann, erhält inzwischen auch eine Fabrik für die Lizenzproduktion des berüchtigten Nachfolgemodells G36 aus dem Hause der süddeutschen Waffenschmiede Heckler und Koch. Die Aufrüstung Saudi-Arabiens und der übrigen Golfdiktaturen folgt nicht nur Prämissen der Rüstungsindustrie, die ihre starke Stellung auf dem Weltmarkt - Deutschland ist drittgrößter Rüstungsexporteur überhaupt - behaupten will. Hintergrund sind geostrategische Überlegungen: Iran, seit der Zerschlagung des Irak potenzielle Vormacht in den Ressourcengebieten am Persischen Golf, soll von seinen lokalen Konkurrenten niedergehalten werden, um die westliche Hegemonie im Mittleren Osten zu sichern. [...]«

März 2015: Ab Ende März 2015 kommen im Konflikt mit den schiitischen Houthis in  Jemen deutsche Waffen zum tödlichen Einsatz. Deutschland gilt als wichtiger Waffenlieferant für Saudi-Arabien und andere arabische Staaten. Da die Huthis von Iran unterstützt werden, könnte der Konflikt zu einem Krieg mit Iran eskalieren. Die Kriegsvorbereitungen gegen Iran sind schon seit einigen Jahren abgeschlossen - man wartet in Israel, Saudi-Arabien und anderswo nur auf die passende Gelegenheit.

Zitat aus: www.nrhz.de, Hegemonialkampf am Golf, Online Flyer vom 6. Juli 2011

Siehe auch:
 Neue Weltordnung
 Deutschland

Staat

Saudi-Arabien besteht aus fünf großen Gebieten: erstens dem Najd, dem zentralen Teil des Landes mit der Hauptstadt Riad; zweitens dem parallel zum Roten Meer verlaufenden Hedjas mit den heiligen Stätten Mekka und Al Madinah (Medina), dem Handelszentrum Jiddah und der königlichen Sommerresidenz At-Ta'if (Taif); drittens dem Asir, einer regenreichen Bergregion im Südwesten; viertens der östlichen Ölprovinz Al-Hasa am Persischen Golf und fünftens dem 1934 nach dem Jemenkrieg hinzugekommenen Najran. Rund 90% der Saudis sind ethnisch Araber. An der Küste des Roten Meeres lebt südlich von Jiddah eine ursprünglich aus Schwarzafrika stammende Bevölkerung und im Osten des Landes finden sich größere Bevölkerungsgruppen iranischer, indischer und indonesischer Herkunft.
Saudi-Arabien ist eine Monarchie auf der Ordnungsgrundlage des wahhabitischen Islam. Eine Verfassung im westlichen Sinne gibt es nicht. Es gelten Koran und Sunna (überlieferte Aussagen des Propheten Mohammad). Ebensowenig existieren politische Parteien. Parteipolitische Strömungen sind aber in Ansätzen vorhanden. Nach westlichen Begriffen wird das Wüstenkönigreich autokratisch regiert. In der Hand des Monarchen, der in seiner Person die höchsten legislativen, judikativen und exekutiven Ämter vereinigt, liegt die uneingeschränkte Staats- und Regierungsgewalt. Außerdem ist der König auch geistliches Oberhaupt.
Politik im Königreich war und ist in erster Linie immer Politik zur Erhaltung der Saud-Dynastie. Um sich die Herrschaft auch für die Zukunft zu sichern, betreibt das Königshaus eine wohlkalkulierte Personalpolitik. Es versucht, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung durch ihm und den alten Werten ergebene Führungsschichten zu kontrollieren. Das aber wird zunehmend schwieriger.

Das heutige Saudi-Arabien mit seinen modernen Städten und der alles dominierenden westlichen Technologie ist ihnen fremd geworden. Doch während sich die einen von der rapiden und radikalen Umgestaltung des Königreichs überrollt fühlen, beklagen die anderen das schneckenhafte Tempo, mit dem neben westlichem Know-how auch westliche Freiheiten im Lande Fuß fassen. Denn das wachsende Bildungsniveau, die große Zahl saudischer Studenten, die im Ausland freizügigere Lebensweisen kennen- und schätzengelernt haben, die Berichte über den Lebenswandel so mancher Prinzen und der tagtägliche Kontakt mit Gastarbeitern haben den puritanischen Moral- und Sittenkodex der Wahhabiten zumindest in Frage gestellt.

Zwar beherrscht den Wüstenstaat auf den ersten Blick ein sittenstrenger islamischer Geist: Frauen sind beinahe gänzlich aus dem öffentlichen Leben verbannt, Alkohol ist - auch für Fremde - absolut tabu und jedwedes Vergnügen bewegt sich schon in der Grauzone zur Sünde. Aber "bei näherer Betrachtung", so "fällt auf, dass Islam und religiös begründete Herrschaft der Saud-Familie durchaus das öffentliche Leben bestimmen, der Islam aber bei politischen Entscheidungen eine zunehmend geringere Rolle spielt".

11. Dezember 2011: Hinrichtung wegen Zauberei

»[...] In Saudi Arabien wurde am Montag das Todesurteil gegen eine mehr als 60 Jahre alte Frau vollstreckt. Ihr Verbrechen: "Hexerei und Zauberei". Während sich die Politik ebenso wie die Medien des Westens liebend gerne der Wahrung von Menschenrechten in einigen ausgewählten Staaten annehmen, scheint Saudi Arabien diesbezüglich Sonderrechte zu genießen. In Saudi Arabien gibt es keine Demokratie, keine Rechte für Frauen und die Gesetzeslage entspricht mit Sicherheit nicht unseren Vorstellungen.
Auch einige deutsche Zeitungen, wie etwa Der Spiegel, berichten über das Schicksal von Amina bint Abdul Halim bin Salem Nasser. Schon vor zwei Jahren wurde Sie wegen des "Verbrechens der Hexerei" festgenommen und später von einem klerikalen Gericht zum Tode verurteilt. Vorgeworfen wurde ihr, Geld dafür genommen zu haben, um Menschen durch Zauberkraft von Krankheiten zu heilen. Im Vordergrund stand dabei nicht der mögliche Betrug, sondern das Praktizieren von Hexerei.
Es handelt sich dabei um die 73. Hinrichtung in diesem Jahr in Saudi Arabien, einschließlich einem Sudanesen, der im September, ebenfalls wegen der "Anwendung von Zauberkraft" getötet wurde. [...]«
Zitiert aus: www.theintelligence.de, Todesurteil wegen „Hexerei“ führt kaum zu Reaktionen, 12.12.2011

Auch im Palast weiß man um die Gefahren, die diesem Missverhältnis entwachsen können. Denn weit mehr als liberalistische fürchtet man islamische Umtriebe. Zum ersten Mal, als sie ein Justizministerium gründeten und damit die wahhabitische Geistlichkeit, die sich um ihr Privileg der Rechtsprechung gebracht sah, erzürnten; danach, als im November 1979 schwerbewaffnete Fundamentalisten die Große Moschee nebst Kaaba in Mekka stürmten und zwei Wochen besetzt hielten. Nach Informationen westlicher Geheimdienste handelte es sich dabei um einen missglückten Staatsstreich gegen den damaligen König Chaled Ibn Abd Al Aziz (1913-1982). Nicht zufällig erhoben sich beinahe gleichzeitig auch unzufriedene schiitische Stämme des Landes. Auch der von Ayatollah Chomeini angezettelte Pilgeraufstand vom Juli 1987 zeigt, dass die saudische Führungsrolle in der islamischen Welt keinesfalls uneingeschränkt anerkannt wird.

Zukunftsängste plagen die reichen Monarchen in Riad. König Fahd, von 1982 bis zu seinem Tod 2005 Regent, war ein gemäßigter, prowestlicher Modernist. Er verfolgte seine Ziele sehr behutsam. Kronprinz Abdallah, Fahds Nachfolger ab 2005, rät zu noch mehr Vorsicht. Beiden war und ist bewusst, dass Saudi-Arabien einen Weg zwischen moderner Welt und alter Tradition finden muss. Dass hier eine Gratwanderung stattfindet, zeigte sich 1990 durch die Golfkrise und die Stationierung US-amerikanischer Soldaten in Saudi-Arabien. Bewusst hielt sich Saudi-Arabien in der aktuellen Irak-Frage im Jahr 2002 zurück und wollte nicht Boden für mögliche Angriffe westlicher Staaten gegen den Irak sein.

Entwicklungen

Februar 2016: Bereit für Krieg
Massive militärische Mobilmachung der Anti-Putin-Kräfte an den Grenzen zu  Russland, sowie die Drohungen Saudi-Arabiens und Verbündete, mit tausenden Bodentruppen in Syrien zu intervenieren, um - wie es heißt - den IS zu bekämpfen (das Gegenteil ist der Fall), lassen befürchten, dass die Globalisten ihren dritten Weltkrieg unbedingt bald sehen wollen. In der westlichen und sunnitischen Welt ist Russland der "Böse" und Putin wird für alles Schlechte in der Welt verantwortlich gemacht. Sollten ausländische Truppen in Syrien einmarschieren, so wäre das eine Kriegserklärung, wie es aus syrischen und russischen Kreisen heißt. Sollten die im Norden Saudi-Arabiens zusammengezogenen 350.000 Soldaten, 20.000 Panzer und 2450 Kampfflugzeuge (angeblich anlässlich einer bis zum 29. Februar dauernden Übung) in Syrien intervenieren wollen, so wären sie nur mit taktischen Atomwaffen zu stoppen. Nicht umsonst trafen sich am 22. Februar die Staatsführungen Russlands und der USA, um zunächst einen Waffenstillstand in Syrien zu erreichen, der ab 27. Februar 2016, 0:00 Uhr, in Kraft treten soll. Der Kampf gegen die islamistischen Terrorgruppen (IS, al-Qaida, al-Nusra-Front) ist von der ausgehandelten Waffenruhe allerdings ausgenommen. Am 29. Februar endet die saudische Militärübung.

Jemen
Die Militärintervention in Jemen begann am 26. März 2015. An der von Saudi-Arabien angeführten "Operation Decisive Storm" ("Sturm der Entschlossenheit") beteiligen sich u.a. Ägypten, Bahrain, Katar, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien und Sudan. Von den USA, Frankreich und Großbritannien wurde die Operation logistisch unterstützt. Die "Operation Decisive Storm" wurde offiziell am 23. April beendet. Bis dahin gab es es 1000 Tote, mehr als 150.000 Menschen wurden zu Flüchtlingen. Die strategischen Ziele wurden jedoch verfehlt. Und so wurden auch nach dem 23. April die saudischen Luftangriffe mit westlicher Hilfe in Jemen fortgesetzt. Ein Drittel der jemenitischen Bevölkerung war inzwischen auf humanitäre Hilfe angewiesen, 300.000 auf der Flucht. Erst Anfang Mai gab es eine fünftägige Waffenruhe. Doch danach gingen die Kämpfe gegen die schiitischen Wiederstandskämpfer weiter. Wie es Anfang 2016 von Hilfsorganisationen heißt, herrsche in Jemen eine humanitäre Katastrophe, die den Horror des Kriegs in Syrien noch übersteige.
Siehe auch: de.wikipedia.org, Militärintervention im Jemen 2015/2016.
26. März 2015: 150.000 Soldaten einsatzbereit gegen Huthis in Jemen
Angeführt von Saudi-Arabien macht nun die westliche Militärallianz ihre Drohungen wahr und ruft zum entschlossenen Kampf gegen die schiitischen Huthi-Freiheitskämpfer in  Jemen, die von  Iran unterstützt werden und in weiten Teilen des Landes die Macht übernommen haben. Zunächst flog Saudi-Arabien, das um seine sunnitische Vormachtstellung in der Region besorgt ist, Flugangriffe gegen Huthi-Stellungen in Sanaa und Aden. Nun will Saudi-Arabien mit westlicher Unterstützung (Militäreinsatz mit den USA abgesprochen; USA gewähren logistische und geheimdienstliche Unterstützung) und mit deutschen Waffen den Bodenkrieg gegen die Huthi. In diesem Fall droht der regionale Konflikt auf der arabischen Halbinsel sich zu einem Konflikt mit Iran auszuweiten - woran Saudi-Arabien, Israel und Verbündete ja schon seit Längerem arbeiten. Der Präsident des Jemen, Abed Rabbo Mansur Hadi, ist inzwischen nach Saudi-Arabien ausgereist.

Juni 2014: Die islamistische Gruppe IS, vormals ISIL bzw. ISIS
Die salafistische Gruppe ISIL ("Islamic State in Iraq and the Levant") bzw. ISIS ("Islamic State in Irak and Syria") hat nach offizieller Darstellung ihren Ursprung in Irak und ging nach dem Einmarsch der US-Armee 2003 aus der Dschihadistengruppe "Tawhid und Dschihad" hervor. Laut einiger Autoren werde die Organisation von der "Terror-Giftküche" Saudia-Arabien finanziert und geführt (Abu Bakr al-Baghdadi, im Namen von Prinz Abdul Rahman al-Faisal, Bruder des saudischen Außenministers und Botschafters in Washington) - Unterstützung soll auch aus Katar kommen (siehe hierzu: german.irib.ir, Finanzielle Untersützer des IS leben in Katar, 17.11.2014). Außerdem finanziere sich ISIL v.a. durch Ölquellen in Syrien, die sie kontrollieren, und vom Verkauf von Denkmälern und Antiquitäten. Bei der Eroberung von Mosul erbrachten die Plünderung von Banken und die Aneignung von militärischen Ausrüstungen etc. einen Zugewinn von ca. 875 Millionen US-Dollar, sodass die Kriegskasse auf rund 2,4 Milliarden US-Dollar aufgestockt werden konnte. Im Juni 2014 gelangt ISIL verstärkt in den Blick der internationalen Öffentlichkeit, da sie den Irak mit abscheulichsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit terrorisiert. Kinder, Frauen, Alte, Männer werden in Massen brutalst hingerichtet. Hunderttausende Menschen befinden sich erneut auf der Flucht aus Angst um ihr Leben. Die Terrorgruppe will zurück ins Mittelalter, sie will einen Gottesstaat in Irak, Syrien, Libanon, Jordanien, Gazastreifen, Westbank und Israel - aber auch darüber hinaus in der ganzen Welt. Nach 12 Jahren Krieg in Irak, der 1,4 Millionen Irakern das Leben gekostet hat und ca. 600 Milliarden US-Dollar verschlungen hat, erobern nun schlimmste Islamofaschisten das Land. Die USA und das UK halten sich auffällig zurück und wollen keine militärischen Eingreiftruppen gegen die Terrororganisation entsenden. Die UNCHR warnt unterdessen vor einer humanitären Katastrophe in Irak.
Mit den ISIL-Leuten kämpft auch eine Allianz mit Offizieren der von den USA 2003 aufgelösten irakischen Armee und mit der Nakschbandi-Bewegung um Isset Al-Duri, dem ehemaligen Vizepräsidenten von Saddam Hussein. Angeblich sei man hier bestrebt, die seit 2003 verbotene Baath-Partei wieder zur Regierungspartei zu machen.
Inzwischen wird auch befürchtet, dass der islamistische Terror nach Europa vordringen könne. Die Terrorgruppe ISIL wirbt permanent um Rekruten, und das erfolgreich. Auch zahlreiche Deutsche haben sich dieser Gruppe offenbar angeschlossen, so z.B. angeblich der Berliner Gangsta-Rapper Deso Dogg (bürgerlicher Name Denis Cuspert), der den verbotenen Radikalenverein "Deutsche Brigade von Millatu Ibrahim" anführen soll. Wenn alles getan ist im Nahen Osten, dann kommt Großbritannien ran. Nach Aussagen der Terroristen werde es nicht mehr lange dauern, bis die schwarze ISIL-Fahne auch vom Dach der Londoner Downing Street weht:
rt.com, isis-jihadists-threaten-britain, 16.06.2014.

Die USA trainierte ISIS auf geheimer jordanischer Basis
Wie auf der Seite von einartysken zu lesen ist, wurden Mitglieder von ISIS bzw. ISIL 2012 von US-Instrukteuren auf einer geheimen Basis in Jordanien ausgebildet, um gegen das syrische Assad-System anzutreten. Im Feburar 2012 hat World News Daily (WND) berichtet, dass die USA, die Türkei und Jordanien Trainings-Basen für syrische Rebellen in der jordanischen Stadt Safawi unterhielten. Auch die britische Zeitung "Guardian" berichtet am 1. März 2012, dass die US-Ausbilder zusammen mit britischen und französischen Ausbildern den syrischen Rebellen in Jordanien halfen.
WND berichtete außerdem, dass Saudiarabien die ISIS bewaffnet habe und dass die Saudis die treibende Kraft bei der Unterstützung von Gruppen mit al-Qaida-Verbindung sind. Eine weitere Trainigs-Basis der ISIS befindet sich in der Nähe der Incirlik Luftwaffenbasis in der Türkei. Von hier kamen tausende Kämpfer über Syrien in den Irak.
Siehe: einarschlereth.blogspot.se, 18. Juni 2014

Siehe auch: alles-schallundrauch.blogspot.de, Saudia-Arabien - Der Weltmeister des Terrors, 13. Juni 2014

Ende Juni 2014: Kalifat in Teilen Iraks und Syriens
Abu Bakr Al Baghdadi, Führer von ISIS bzw. ISIL, hat Ende Juni bekannt gegeben, dass die Organisation nun IS "Islamic State" heiße. »[...] Der Islamische Staat kontrolliert ein Gebiet, das von der syrischen Provinz Aleppo bis zur irakischen Provinz Diyala reicht. Grund für die Namensänderung sind Gebietsansprüche, die weit über den Irak, Syrien und die Levante hinausgehen.[...]« Am 29. Juni wurde aus dem Umfeld von IS eine Landkarte veröffentlicht, die die Gebietsansprüche von IS aufzeigt. »[...] Die IS-Karte fordert für das Kalifat in Asien den gesamten Nahen Osten, den Iran und das ganze Gebiet bis zum Hindus sowie ganz Zentralasien, ebenso weite Teile Afrikas, bis tief nach Schwarzafrika (ganz Nordafrika, Westafrika, Zentralafrika und Ostafrika) hinein. In Europa soll das neue Kalifat die gesamte iberische Halbinsel umfassen, den Balkan sowie Kroatien, Slowenien, Ungarn, Rumänien, Moldawien, die ukrainische Schwarzmeerküste und die soeben von Rußland zurückgewonnene Halbinsel Krim. Auch Teile des deutschen Sprachraums sollen dem Islamistenstaat unterworfen werden: Kärnten, die Steiermark, das Burgenland und weite Teile Niederösterreichs einschließlich Wien.[...]«
Zitat: katholisches.info, Wien und Madrid für Kalifat erobern – Kathedralen in Dschihadzentren umgewandelt, 2. Juli 2014

Siehe auch:
nocheinparteibuch.wordpress.com, Der "Kalif" des "Islamischen Staates" zeigt sich öffentlich, 6. Juli 2014
news.de.msn.com, Isis ruft Kalifat in eroberten Gebieten aus, 30. Juni 2014

Saudi-Arabien unterstützt die Verbreitung des Islams sowie den Bau von Moscheen und Koranschulen in aller Welt sowie alle Richtungen des sunnitischen Islams, meist fundamentalistische und militante Gruppen. Die wohl wichtigste Person in diesem Zusammenhang ist der Chef des saudischen Geheimdienstes, Bandar bin Sultan bin Abdul Aziz Al Saud (seit 2005). Von 1983 bis 2005 war er saudischer Botschafter in Washington und verfügt über beste Beziehungen zur US-Elite. Die Gründung von Al-Kaida soll eine Gemeinschaftskreation von Saudi-Arabien und den USA sein, womit dann auch die saudische Mitbeteiligung an 9/11 (2001, "Terroranschlag" in New York) verständlich wird - siehe hierzu: alles-schallundrauch.blogspot.de, Bandar bin Sultan - oberster Christenverfolger Syriens, 10.12.2013.

Die Lage der Menschenrechte ist in Saudi-Arabien trotz der im März 2004 gegründeten Nationalen Gesellschaft für Menschenrechte unbefriedigend.
Das Strafrecht folgt der koranischen "Scharia": So werden Missionierung zu anderen Bekenntnissen als dem Islam, der Abfall vom Islam und homosexueller Geschlechtsverkehr mit dem Tode bestraft. Ebenso können Genuss und Handel/Schmuggel von Alkohol, unehelicher Geschlechtsverkehr (Unzucht, Ehebruch), Koranschändung, Gotteslästerung, sexuelle Belästigung von Frauen mit dem Tode bestraft werden. Bestraft wird auch, wer sich mit einer Frau unterhält, mit der man nicht verheiratet oder verwandt ist. Weitere Strafformen sind Zwangsamputationen von Gliedmaßen sowie öffentliche Auspeitschungen.

Rainers Blog: Homosexualität & Homophobie

Saudi-Arabien, getreuer Verbündeter der USA und deren Freunde, versorgt sunnitisch-extremistische Gruppierungen weltweit mit Geld und Waffen, wie z.B. in  Syrien im Kampf gegen die Assad-Regierung ab Anfang 2011.
Saudi-Arabien, aber auch die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar, werden von den USA und deren Verbündete als Werkzeug benutzt.

Nachdem die Kriegspropaganda gegen Syrien ab Herbst 2013 stiller geworden ist, kündigte Saudi-Arabien an, auch im Alleingang seine geopolitischen Interessen gegen Syrien und Iran durchsetzen und nötigenfalls einen Waffengang selbst finanzieren zu wollen. Saudi-Arabien hat dann auch den UN-Sicherheitsrat verlassen und will nun mit Israel gemeinsame Sache machen... Strategiespiele, die die internationale Öffentlichkeit ein wenig desorientieren sollen... die Fäden ziehen weiterhin die altbekannten Kräfte.
Im November 2013 wird über die Medien vermeldet, dass Saudia-Arabien in Pakistan bis zu 50.000 Söldner ausbilden lassen und sich aus pakistanischen Quellen mit Atomwaffen versorgen wolle (Saudia-Arabien ist Co-Finanzier des pakistanischen Atomwaffenprogramms). Offenbar sei dieser Plan bereits im Vorfeld mit ausländischen Kreisen diskutiert worden (Jordanien, Arabische Emirate, Frankreich).
Siehe hierzu: diepresse.com, Saudiarabien plant Interventionstruppe für Syrien, 8.11.2013
Siehe auch:
Alles Schall und Rauch: Libanon, noch ein Opfer im Krieg gegen den Iran, 22.10.2012

November 2013: Saudi-Arabien und Israel verbünden sich gegen Assad
Im November 2013 wird vermeldet, dass Saudia-Arabien in Pakistan bis zu 50.000 Söldner ausbilden lassen und sich aus pakistanischen Quellen mit Atomwaffen versorgen wolle (Saudia-Arabien ist Co-Finanzier des pakistanischen Atomwaffenprogramms). Saudi-Arabien und Israel wollen notfalls im Alleingang gegen Syrien und Iran militärisch vorgehen... Strategiespiele, die die internationale Öffentlichkeit ein wenig desorientieren sollen - die Fäden ziehen weiterhin die altbekannten Kräfte... NWO... Da wundert es auch nicht mehr, dass Russland an Saudi-Arabien Rüstungsgüter für 12 Milliarden US-$ verkaufen will.

Erdöl und der Euro-Arabische Dialog

»[...] Im Jahr 1932 wurde auf der kleinen Insel Bahrain auf der arabischen Seite des Persischen Golfs Öl gefunden; damit rückte das im gleichen Jahr entstandene Königreich Saudi-Arabien in das Blickfeld der Ölkonzerne. Den Zuschlag für die Suche in dem im Osten des Königreichs vermuteten Ölfeldes al-Hasa erhielt Standard Oil of California - ein historischer Moment, der den Einfluss der USA in der Region begründete. 1938 fand die von der amerikanischen Gulf Oil und der Anglo-Persian gegründete Kuwait Oil Company das Burgan-Ölfeld, das bis heute zweitgrößte Ölfeld der Welt; wenige Wochen später war Standard in Saudi-Arabien fündig - in der Nähe der heutigen Ölstadt Dhahran und des Erdölhafens Ras Tanura.[...]«
Zitat: www.oekosystem-erde.de, Eine kleine Geschichte des Erdöls
Siehe auch: www.helles-koepfchen.de, Der Mensch und das Erdöl

  • Zitat [2]Der Euro-Arabische Diaglog und Die Geburt von Eurabia
    Zitat [1][3]buchtest.de, Rezension "Eurabia. The Euro-Arab Axis": »[...] Einführend vermittelt Bat Ye’or dem Leser ein Basiswissen über den Islam selbst, sowie über die Methoden seiner Ausbreitung seit seiner Entstehung, was für das Verständnis der Geschehnisse seit dem 2.Weltkrieg in Europa und der arabischen Welt grundlegend ist. Es folgt im Zuge der ersten Ölkrise 1973 der sogenannte "Europäisch-Arabische-Dialog" auf höchster politischer Ebene. Dieser "Dialog" diente den Europäern vor allem für Wirtschafts- und Rohstoffgeschäfte. In der arabischen Welt ist aber Wirtschaft nie von Politik zu trennen, wie der saudische Öl-Minister bestätigt: "two sides of the same question". Und so waren mit den Verträgen seitens der arabischen Staaten immer politische Forderungen verbunden, denen die Europäer mehr und mehr nachkamen. Die europäische Appeasement- und Anpassungs-Politik war in vollem Gange. [...]«[1] Weder die USA noch Israel waren von dieser Initiative der Europäer begeistert.
    Der neu entstandene Euro-Arabische Dialog (EAD) wurde insbesondere von Frankreich unterstützt. Für das Zustandekommen dieses Dialogs stellte die arabische Liga besondere Vorbedingungen, die politische, wirtschaftliche und kulturelle Forderungen umfasste. »[...] Die Vorbedingung für jede wirtschaftliche Vereinbarung mit den Ländern der Arabischen Liga machte in Europa die Schaffung eines für die Araber günstigen "Meinungs-Klimas" nötig. [...] Bezüglich Europas forderte die Vereinigung [...] besondere Bedingungen für Einwanderer. [...] Die Vereinigung appellierte an die Presse, an Freundschafts-Gruppen und den Tourismus die öffentliche Meinung über die Arabische Welt zu verbessern. Sie fordert die Regierungen der Neun auf, den kulturellen Bereich des Euro-Arabischen Dialogs mit konstruktivem Geist anzugehen und der Verbreitung der arabischen Kultur in Europa größte Priorität einzuräumen. [...]«[2]
    »[...] Ein anderes Anliegen der Muslime war die Übernahme der arabischen Positionen gegenüber Israel nach dem Sechs-Tage-Krieg von 1967, was bekanntlich der Auslöser der ersten Ölkrise war. Die UN-Sicherheits-Resolution 242 von 1967 wurde mit Beginn des Euro-Arabischen Dialogs von der arabischen Liga sehr bald anders interpretiert. [...]«[3]
    Offiziell endete der Euro-Arabische Dialog 1989 mit dem Beginn der "Neuen Mittelmeerpolitik".
  • Man bedient sich des Terrorismus, um Angst zu schüren und die Grundfreiheiten einzuschränken

Spekulationsblase oder Epochen-Ende (pdf):
»[...] Das Erdölzeitalter neige sich dem Ende zu, was andere Experten jedoch anders sehen. So hält der ebenfalls renommierte Erdölfachmann Daniel Yergin die Peak-Oil-These für baren Unsinn. "Es gibt genug Öl. Wir werden 2017 mehr Kapazitäten haben als heute", sagte er kürzlich in einem Interview. Rex Tillerson, Chef von ExxonMobile, des grössten privaten Erdölkonzerns, sekundiert ihn. Er hält das ganze für ein reines Spekulationsphänomen. Wie 2001 bei der New-Economy-Blase werde auch diese Erdöl-Blase platzen. Vorausgesetzt jedoch, ergänzt er, dass sich der Dollar nicht weiter abschwächt. [...]«
Siehe auch: Oilfacts.ch

Siehe auch: Der Erdöl-Schwindel (Autor: Dr.phil. Siegfried Emanuel Tischler, Österreichischer Geowissenschafler, nexus-magazin). Ein äußerst interessanter Text, der belegt, dass die Entstehung des Erdöls auf abiotische Vorgänge im Erdinneren zurückzuführen sei. Ebenso wird die Peak-Oil-Theorie aufschlussreich widerlegt.

Das Öl kostete im November 2008 unter 56 US-$/Barrel. Noch im Juni/Juli lag der Preis bei 140 US-$. Sogenannte Experten sprachen von 150 - 200 US-$ bis zum Jahresende. Mit der Finanzkrise und dem Einbruch der Konjunktur in den Industrieländern, platzte die Spekulationsblase.

Doch die Peak-Oil- und Krisen-Propaganda kennt kein Ende. Ende Februar warnt die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris vor "einer neuen Weltwirtschaftkrise, die wegen mangelnder Ölvorräte und den daraus resultierenden Folgen gegen 2013 auftreten könnte".
Im Dezember 2014 sank der Ölpreis wieder auf den Stand vom November 2008 mit unter 55 US-$/Barrel.

Siehe auch:
Ölpreis bei 200 Dollar, n-tv.de, 28.02.2009
www.peak-oil.com, 2 Euro pro Liter Benzin in Italien, Saudi Arabien will Ölförderung erhöhen, 21.03.2012

Ein russisch-amerikanisches Experiment erbrachte den Beweis dafür, dass unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen Kohlenwasserstoffe - Öl und Gas - entstehen können. Im Erdmantel entstehende Kohlenwasserstoffe könnten in die Erdkruste wandern und dort Öl- und Gaslagerstätten bilden. Organische Materie wird hierbei nicht benötigt.
Gemeinsam mit russischen und schwedischen Kollegen haben die Wissenschaftler vom Geophysischen Labor der Carnegie Institution in Washington D.C. die Experimente durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in Nature Geoscience, einer der wichtigsten geophysikalischen Fachzeitschriften der Welt, veröffentlicht. Unter Bedingungen, wie sie im oberen Erdmantel bestehen, können Ethan und schwere Kohlenwasserstoffe synthetisch erzeugt werden.
Siehe:
Nature Geoscience, 26.07.2009: Methane-derived hydrocarbons produced under upper-mantle conditions
Telepolis, 28.07.2009: Öl und Gas aus dem Erdmantel?

Oktober 2013: Gigantische Erdölvorkommen in Australien können die gesamte westliche Geostrategie verändern. Möglicherweise ist der aktuelle Erdölfund in Australien verantwortlich für den Strategiewechsel des Westens im Nahen Osten. Australien könnte mit einem Schlag wichtigster Erdölexporteur werden. Fachleute vermuten mindestens 300 Milliarden Fass Erdöl im Wüstenboden Australiens. Ein 20-Billionen-Dollar-Geschäft winkt. Australien gehört zum britischen Commonwealth, Staatsoberhaupt ist die Königin von Großbritannien, und das garantiert die unproblematische Ausbeutung der australischen Bodenschätze durch angelsächsische Unternehmen. Saudi-Arabien, ohnehin verärgert darüber, dass es in Syrien zu keiner NATO-Aktion kam, könnte nun an Einfluss zu verlieren. Saudi-Arabien hat dann auch den UN-Sicherheitsrat verlassen und will nun mit Israel gemeinsame Sache machen. Strategiespiele, die die internationale Öffentlichkeit ein wenig desorientieren sollen. Die Fäden ziehen weiterhin die bekannten Kräfte.
Siehe auch:
alles-schallundrauch.blogspot.de, Grösstes Ölfeld der Welt in Australien entdeckt? 28.10.13
 Australien

Proteste 2012

Zehntausende schiitische Demonstranten haben am Abend des 8. Juli 2012 in der Provinz Qatif gegen ihre Diskriminierung durch das saudische System protestiert. In der Nacht auf den 9. Juli wurde die Demonstration von Sicherheitskräften gewaltsam aufgelöst.
Die Schiiten des Landes werfen dem sunnitisch-wahhabitischen Saud-Regime seit längerem religiöse und soziale Unterdrückung vor. Seit Februar 2011 kommt es diesbezüglich regelmäßig zu Demonstrationen vor allem in Qatif und Awamiyah in der Ost-Provinz. Die Demonstranten fordern u.a. die Freilassung aller politischen Gefangenen, Meinungs- und Versammlungsfreiheit sowie ein Ende der weit verbreiteten Diskriminierung.

Proteste 2011

Oppositionsgruppen hatten nach ägyptischem, tunesischem und libyschem Vorbild via Internet für Freitag, dem 11. März 2011, zu einem "Tag des Zorns" aufgerufen. Zuvor hat die Königsfamilie alle Demonstrationen verboten »[...] und versucht die Bürger mit Geldgeschenken zu besänftigen. [...] Ungeachtet dessen schlossen sich weit mehr als 30.000 Menschen per Online-Votum den geplanten Protesten an. Seither sind an allen Kreuzungen der Hauptstadt Riad demonstrativ Polizeiautos platziert. Sollten jedoch nach Tunesien, Ägypten und Libyen die Volksaufstände auf Saudiarabien und die übrigen Golfstaaten übergreifen, könnte bald die ganze Weltwirtschaft ins Stottern geraten, weil ihr das Öl ausgeht. [...] Und so versuchte der 86-jährige König Abdullah dem Unmut im Volk erst einmal durch Geldgeschenke in Höhe von 26 Mrd. Euro die Spitze zu nehmen. Doch den Menschen geht es nicht um Wohltaten, sondern um Rechte, Reformen und eine Öffnung der Gesellschaft.

Saudi-Arabien ein Sklavenhalterstaat

Ausländische Arbeitnehmer werden oft wie Sklaven gehalten und entsprechend verachtend behandelt bzw. misshandelt, wie ein Video vom Oktober 2013 zeigt: liveleak.com, Slavery in saudi arabia. In diesem Video schlägt ein Arbeitgeber bzw. Sponsor seinen Sklaven brutal mit Händen und einer dicken, seilartigen Peitsche, weil dieser angeblich ein Handy gestohlen und eine ihrer Frauen angesprochen habe. Viele der ausländischen Arbeitnehmer werden mit hohen Gehalts-Versprechungen nach Saudi-Arabien gelockt. Dort angekommen, werden ihnen die Reisedokumente abgenommen, sie werden wie Gefangene gehalten und bekommen oft kein Geld für ihre Arbeit.

Die Liste der Missstände ist lang. Saudiarabien hat kein Parlament und keine Verfassung, keine Parteien sowie keine säkulare Justiz. Frauen sind praktisch rechtlos, dürfen noch nicht einmal Auto fahren. Viele junge Menschen haben keine Arbeit. Die Presse ist zwar etwas mutiger geworden, aber immer noch strikt zensiert. Die rund 6000 königlichen Prinzen führen ein Luxusleben ohne Arbeit und mit wilden Partys, während sie dem Rest der Bevölkerung im Namen Allahs die Religionspolizei auf den Hals hetzen. 40 Prozent der Saudis sind arm – und das in einem der reichsten Länder der Welt.« (Hervorhebung durch muz-online.de)
Zitiert aus: diepresse.com, Die Angst der saudischen Herrscher vor dem Aufstand, 10.03.2011
Siehe auch: de.rian.ru, Saudi-Arabien warnt mit Hackebeil vor ausländischer Einmischung, 9. März 2011

 Auf dem Weg zu einer Neuen Weltordnung
 Ägypten
 Tunesien
 Libyen


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Heilige Stätten

1744 trafen sich zwei Männer in der kleinen Stadt Dir'iyya in der Nähe von Riad, Saudi-Arabiens heutiger Hauptstadt. Ihr Herrscher Mohammed Ibn Saud, Vorfahre der jetzigen Königsdynastie, gelobte Mohammed Ibn Abd Al Wahhab, einem gläubigen Moslem, dass sie die gesamte Arabische Halbinsel wieder zu der Urform des Islam, wie sie vom Propheten Mohammed 600 n.Chr. verkündet worden war, zurückführten.
Die neue Bewegung zog bekehrte Beduinen an, die dem saudischen Aufruf folgten, und 1787 war der größte Teil des Najd (Zentralarabien) eingenommen. 1803 zog Abd Al Aziz Ibn Saud gegen den Hedjas, Arabiens westliches Küstengebiet, wo er den Scherifen (Hüter) von Mekka besiegte und den Haddsch (Wallfahrt) unternahm, der eine der "fünf Säulen des Islam" ist. Die Eroberung Mekkas brachte auch die Kontrolle über Al Madinah (Medina) mit sich, der zweitheiligsten Stadt des Islam, wo der Prophet begraben liegt.

Zwei heilige Städte
Mekka ist die heiligste Stadt des Islam: Geburtsort des Propheten, Stätte seiner ersten Verkündung des Islam und der erste islamische Staat. Im Mittelpunkt des Hofes der heiligen Moschee Al Haram befindet sich die Kaaba, das würfelförmige Gebäude, in dessen Richtung sich alle Moslems beim Gebet wenden. Moslems glauben, dass der Koran, das heilige Buch des Islam, von Gott dem Propheten in Mekka und Al Madinah verkündet wurde. Mit den zwei heiligen Städten unter ihrer Herrschaft erstreckte sich nun die Macht der Saudis von Hasa im Osten bis zum Hedjas im Westen, und im Süden bis zur Stadt Najran.
Der Hedjas war Teil des Osmanischen Reiches, und Sultan Mahmud II. sandte seinen Statthalter in Ägypten, Mohammed Ali, um dieses Gebiet zurückzuerobern. Eine Zeit der Wirren folgte, so dass 1890 der größte Teil der Sauditen gezwungen war zu fliehen. Im Jahr 1902 führte ein Mitglied der verbannten Dynastie Saud, im Westen als Ibn Saud bekannt, einen der tapfersten Feldzüge der jüngsten Geschichte aus. Ibn Saud Abd Al Aziz III. zog mit einer Handvoll Getreuer nach Riad und eroberte die Stadt zurück.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs schaffte der türkische Nationalistenführer Kemal Atatürk das osmannische Kalifat ab. Zusammen mit der zunehmenden Bestechlichkeit im Hedjas bildete dies eine zusätzliche Herausforderung für Ibn Saud, der sofort gegen Mekka zog.
Am Tag nach seiner Eroberung der heiligen Stadt legte sein Heer die Waffen nieder (Waffen sind innerhalb heiliger Stätten verboten), legte den "litham" (das weiße, saumlose Haddsch-Gewand) an und unternahm den Pilgergang. 1932 verkündete er die Gründung des Königreichs von Saudi-Arabien, wobei er zwei kulturell verschiedene Gebiete vereinigte.
Am 9. November 1953 starb König Ibn Saud. Sein Nachfolger, Saud, war nicht zum Herrscher geboren, und 1964, nach schweren politischen und wirtschaftlichen Krisen, trat er zugunsten seines Bruders Faisal zurück. Faisal II. erkannte, dass der wachsende Ölreichtum des Königreichs einem tiefreligiösen Land Probleme verursachen könnte und machte langfristige Pläne, um westliche Technologien mit traditionellen geistigen Werten in Einklang zu bringen.
Faisal war ein guter Diplomat, der den weltgewandten Bewohnern Mekkas gezeigt hatte, dass die ungehobelten Puritaner des Najd gegenüber einem besiegten Volk großzügig sein konnten. Er wurde 1975 ermordet. Die Thronfolge ging an seinen Bruder Chaled Ibn Abd Al Aziz über, obwohl die tatsächliche Machtbefugnis in den Händen des neuen Kronprinzen Fahd lag. Nach Chaleds Tod im Jahre 1982 kam Fahd Ibn Abd Al Aziz auf den Thron.

Die Belagerung von Mekka
1979 wurde das Königreich durch ein Ereignis bis in seine Grundfesten erschüttert: Im November wurde die heilige Moschee in Mekka von rund 250 fanatischen Anhängern des Huhaiman Ibn Saif Al Otaibi besetzt, der den Mahdi (den Auserwählten) innnerhalb der Moschee an jenem Tag, dem ersten Tag des moslemischen Jahres 1400, offenbaren sollte. Die Belagerung endete erst nach blutigen Kämpfen, in denen 102 Rebellen und 27 Soldaten getötet wurden. Am 9. Januar 1980 wurden 63 Rebellen in verschiedenen Städten auf Marktplätze geführt und öffentlich enthauptet.
Die Belagerung Mekkas ließ die saudischen Herrscher die Notwendigkeit von Reformen erkennen, ja sogar von einer Versammlung, in der einfache Leute ihre Meinung sagen konnten. 1985 schlug König Fahd die Einrichtung eines gewählten Parlaments vor. 1986 nahm er den Titel "Wächter der zwei heiligen Moscheen" an, womit er den saudischen Schutz über Mekka und Al Madinah formalisierte. Gleichzeitig versuchte er, die moslemischen Fundamentalisten zu beschwichtigen, die fürchteten, dass das Königreich vom westlichen Einfluss verdorben werde.
Diese Maßnahmen konnten jedoch nicht einen ernsten Vorfall im Jahre 1987 verhindern, bei dem die saudische Polizei 400 iranische Pilger tötete, die während des Pilgergangs in Mekka gegen die USA und die saudische königliche Familie demonstriert hatten.
Trotz dieser Probleme haben die Saudis seit der Eingliederung des Hedjas bedeutende Summen in die Vergrößerung und Erhaltung der heiligen Moscheen in Mekka und Al Madinah investiert. Sie haben auch große Mühen unternommen, um für die zwei Millionen Pilger zu sorgen, die jährlich die Pilgerfahrt unternehmen, und haben ihnen Räume und Grundausstattungen zur Verfügung gestellt.

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Literatur

Alle Länder dieser Erde. Band 2, Sonderausgabe in 2 Bänden, Reader's Digest (Hg), Bertelsmann, Gütersloh/München, 2001, S.1236 f.



www-Links



muz-online.de: Islam
Wikipedia: Saudiarabien
derStandard.at: Ressort Saudiarabien. News
Arab News
Human Right Watch: Saudi Arabia: Heavy Price of Unfair Justice System
The Country & People of Saudi Arabia
Languages of Saudi Arabia
CIA - The World Factbook -- Saudi Arabia
Saudi Arabia and the war on terrorism
Saudi Arabien: Die arabischen Wasserprobleme lösen
Saudi-Arabien: Geschichte, Wirtschaft, Politik
Drogen in Saudi-Arabien
Deutsche Botschaft Riad

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